Studienwoche im Aufbaukurs Theologie

Es gibt keinen Zufall...

...sondern nur das, was Gott uns zufallen lässt

Gedanken zum Fernstudium und der Aufbaukurs-Studienwoche „Der drei-eine Gott – Geheimnis des Glaubens“

Markus Landua (Teilnehmer im Aufbaukurs Theologie)

 

Diese Überschrift ist eine Erkenntnis von vielen – für eine Gruppe von Theologiestudierenden steht sie auch am Ende des Aufbaukurses von Theologie im Fernkurs.

Was hat Gott den Teilnehmenden "zufallen" lassen? Zunächst viel Eigenstudium, neugieriges Lesen und Lernen von 2x 24 Lehrbriefen (Grund- und Aufbaukurs Theologie), viel Schweiß und manchmal Verzweiflung beim nicht enden wollenden Stoff und Erfassen der Materie. Außerdem durften die meisten zwei bis drei Jahre an einer begleitenden Lerngruppe teilnehmen, in der sie Motivation und Zuspruch erfuhren. All das mündete in der Studienwoche im November 2016 im Exerzitien- und Bildungshaus der Diözese Passau auf Mariahilf sowie der schriftlichen und mündlichen Prüfung.

Ja, Prüfungen gehören dazu, sind Motivation und verpflichten, sich intensiver mit dem Stoff auseinanderzusetzen. Das Würzburger Team schaffte es, der knisternden und doch sehr großen Anspannung mit leichtem Humor die Brisanz zu nehmen und alle erfolgreich durch die Prüfungsphase zu begleiten.

Bereichernd und erfreulich zugleich: „Blinde werden sehend, Lahme können gehen…“, Inklusion auf katholisch. Zwei Studenten waren angereist, die im positiven Sinne Mittelpunkt und ein Gottesgeschenk für alle werden sollten. Angesichts ihrer körperlichen Einschränkungen mussten sie eine individuelle Prüfungsleistung erbringen. Das Lehrteam hatte sich darauf sehr gut vorbereitet, aber auch das Haus und insbesondere die großartige Gruppe. Am Ende der Woche waren alle ungeteilter Meinung: „Ohne die Präsenz, das tägliche Rücksichtnehmen in Form kleinerer und größerer Hilfsdienste für die beiden, wäre unsere Gruppe nicht so eng zusammengerückt und die Woche nicht so eindrücklich verlaufen.“

Nach den Prüfungen fiel die Anspannung und alle freuten sich auf das Weitere. Nun standen die Vorträge an. Es waren Vorträge mit Tiefgang, Charme, Witz und z.T. künstlerisch hohem Anspruch von authentischen Dozenten, die neues Gedankengut vermittelten. Der thematische Einstieg erfolgte mit Blick (im wörtlichen Sinne!) auf die Bilderfrage Gottes. Msgr. Dr. Kirchgessner präsentierte der Gruppe unzählige künstlerische Beispiele. Authentisch, mit viel Hintersinn und Charme sowie anhand einer Führung durch die mit reichhaltigen Kunstwerken ausgestattete Bildungsstätte,  sorgte er für eine Geisterweiterung in Fülle und Kurzweil. Am nächsten Tag folgten Betrachtungen des Gottesbildes Jesu anhand der Schriften des AT und NT. Trotz oder gerade wegen der schwierigen Thematik hatte der Referent Dr. Zugmann immer ein offenes Ohr für aufkommende Fragen. Exegese von Gleichnissen und Gottes Herrschaftsbildern des NT war plötzlich spannend und gelang selbst EinsteigerInnen. In behutsamer Heranführung und anhand vorbereiteter Gliederungsfragen erarbeitete die Gruppe interessante und expressive Resultate. Wer nun dachte, angesichts der bis dahin lernintensiven Veranstaltung, dass mehr Lernstoff nicht aufzunehmen sei, der wurde überrascht. Die zweitägigen Vorträge über trinitarische Bekenntnisse und ihre Bedeutung für das christliche Leben, Referent war Prof. Dr. Stubenrauch, sensibilisierten alle Sinne für die Dreieinigkeit. Dabei übermittelte der Dozent in seiner fachlich fundierten Art den Mitwirkenden viel Wissen, das weitere geistgewirkte Kräfte freisetzte sowie Mut entfachte für den rechten Umgang in zukünftigen Alltagsgesprächen. Prof. Stubenrauch leitete souverän die z.T. hitzigen Diskussionen im Plenum. Jede/r kam zu Gehör und es wurde deutlich: „So erging es wahrscheinlich den Ur-Christen bei ihren theologischen Erörterungen.“ Allein das war die Reise wert und lässt uns alle reich beschenkt nach Hause fahren.

Ein weiteres Geschenk stellten in der Studienwoche die liturgischen Feiern dar. Die von der Gruppe initiierten täglichen Stundengebete gehörten ebenso zum Wochenalltag, wie auch das musikalisch gestaltete Taizé-Gebet, zwei Gottesdienste und die eindrucksvolle Vesper in der Sinai-Kapelle mit Aussetzung und persönlichem Segen.

Und dann war da noch das Gruppenbild... Es wurde zur kleinen Herausforderung, da wir allen Teilnehmenden ein bleibendes Souvenir mitgeben wollten. Ein Foto wäre ohne Aussage für Blinde. Deshalb wurde kurzerhand neben dem Foto eine Sprachmitteilung integriert, dank der Initiative unseres Kurssprechers gelang dies auch…

An dieser Stelle bleibt mir eines zu sagen: Machen Sie sich Ihr persönliches Bild durch die Teilnahme an einer Studienwoche. Übrigens, auch ohne Prüfung ist dies jederzeit möglich!