Start des modularisierten Religionspädagogischen Kurses

Weitere neue Lehrbrief-Module sind erschienen

Seit Sommer 2018 kann der Religionspädagogische Kurs von Theologie im Fernkurs in einer modularisierten Form studiert werden. Das Konzept der Modularisierung wurde im Fernblick Nr. 5 vorgestellt, präsentiert wurde auch eine Auswahl neu erstellter Lehrbriefe. Da einige Lehrbriefe erst im Herbst 2018 erschienen und ausgeliefert wurden, sind auch die Fernblick-Artikel darüber erst nach und nach eingestellt worden. Die zuletzt erschienen Lehrbrief-Module sollen noch einmal kurz vorgestellt werden:

Didaktik und Methodik

Lehrbriefautor Prof. Dr. Manfred Riegger, apl. Professor und Akademischer Oberrat am Lehrstuhl für Didaktik des katholischen Religionsunterrichts und Religionspädagogik an der Katholisch-Theologischen Fakultät Augsburg, hat den bereits als Lehrbrief 5 existierenden Themenblock „Formen didaktischen und methodischen Handelns“ komplett überarbeitet und auf zwei Module aufgeteilt:

Lehrbrief „Didaktik und Methodik“ (M 2.3) behandelt zunächst die grundsätzliche Frage nach Methoden im Religionsunterricht. Der didaktisch sinnvolle Aufbau einer Religionsstunde, wichtige Unterrichtsprinzipien sowie verschiedene Sozialformen des Religionsunterrichts (Frontalunterricht, Gruppen-, Partner- und Einzelarbeit) werden erläutert, analysiert und in Modellen präsentiert.

Der Lehrbrief „Didaktisches und methodisches Handeln“ (M 2.4) stellt eine Weiterführung von M 2.3 dar. Verschiedenen Formen mündlichen Lehrens und Lernens, der Umgang mit Texten, unterschiedliche Möglichkeiten für den Einsatz von Spielen sowie von Musik im Religionsunterricht werden vorgestellt. Auch die Ziele und Voraussetzungen freien Lernens sowie die Evaluation und Leistungsbewertung werden in diesem Lehrbrief behandelt. 

Inklusion

Inklusion ist ein viel diskutierter Begriff der Gegenwart und im deutschen Bildungssystem existieren sehr unterschiedliche Konzepte der Umsetzung und Weiterentwicklung. Auf die Schule bezogen spricht man in Bezug auf Inklusion von heterogenen Lerngruppen, in denen jeweils unterschiedlicher Förderbedarf per Diagnostik festgestellt und dann entsprechend organisatorisch und pädagogisch reflektiert umgesetzt werden soll. Grundlage für eine inklusive Schule ist nicht nur ein differenzierter Bildungsbegriff und eine entsprechend inklusive Didaktik, sondern auch das christliche Menschenbild, wonach jeder Mensch Ebenbild Gottes ist. Die Lehrbriefautorin PD Dr. Anita Müller-Friese, die bis zu ihrer Emeritierung an der Pädagogischen Hochschule Karlsruhe lehrte, war über viele Jahre an der Entwicklung inklusiver Konzepte für Schule und Unterricht beteiligt. Neben Grundlagen zur Inklusion und der Vorstellung eines inklusiven Religionsunterrichtes enthält der Lehrbrief M 3.3 „Inklusion im Religionsunterricht“ auch zahlreiche Praxis- und Methodenbeispiele.

Kommunikation und Interaktion

Lehrende und Lernende sollen in der Schule – und zwar in jedem Fach – einander mit einer Haltung begegnen, die grundsätzlich von Achtung und Respekt gekennzeichnet ist. Dies kommt auch in der Art und Weise zum Ausdruck, wie die Menschen in der Schule miteinander interagieren und kommunizieren.

Kommunikation und Interaktion im Religionsunterricht bedarf einer gesonderten Betrachtung, da es sich um einen Unterricht handelt, der Schülerinnen und Schülern ermöglichen soll, etwas von der Güte und Menschenfreundlichkeit Gottes zu hören und auch zu spüren. Wie die Lehrkraft agiert und kommuniziert, muss zum Inhalt der Botschaft passen.

Der Lehrbrief-Autor Dr. Friedhelm Lott, Schuldekan für Gymnasien in der Diözese Rottenburg-Stuttgart, Fachberater für katholische Religionslehre und Fachberater für Schulentwicklung des Regierungspräsidiums Stuttgart, stellt in M 4.3 „Kommunikation und Interaktion im Religionsunterricht“ heraus, welche verschiedenen Ebenen der Kommunikation betrachtet werden müssen und zeigt mit Hilfe von TZI die Bedeutung der Glaubenskommunikation innerhalb von Schule und Religionsunterricht auf. Kommunikation im Rahmen von Feedback und der Umgang mit Störungen werden ebenso behandelt wie Kommunikation mit Eltern, innerhalb der Fachschaft oder mit digitalen Medien.

Weitere Erneuerung und Aktualisierung des Religionspädagogischen Kurses

Im Jahr 2019 bildet ein so genanntes „gemischtes“ Lehrbriefpaket die Grundlage des Religionspädagogischen Kurses. Neben 16 neu konzipierten bzw. grundsätzlich überarbeiteten und aktualisierten Lehrbriefen sind in den insgesamt 24 Lehrbrief-Modulen auch 8 Lehrbriefe aus dem bisherigen Bestand enthalten. Diese sollen im Laufe des Jahres 2019 ebenfalls aktualisiert bzw. durch neu erarbeitete Lehrbrief-Module ersetzt werden.

Auch die Praxismappe, welche das Schulpraktikum begleitet und eine der vier Prüfungsleistungen (neben Lehrproben und mündlicher Abschlussprüfung) im Religionspädagogischen Kurs darstellt, befindet sich in einem Überarbeitungsprozess. Zum Studieneinstieg 2020 soll der Kurs dann auch eine modularisierte Studien- und Prüfungsordnung erhalten und insgesamt erneuert sein.

Selbstverständlich bleibt die Aktualisierung, Ergänzung sowie Fortführung von Konzept und Materialien eine beständige Aufgabe. Da auch der Religionspädagogische Kurs nun über die eLernplattform begleitet wird, ist angedacht, digitale Angebote und Hilfen verstärkt mit einzubeziehen, denn die Schule von morgen unterstützt Lehrende und Lernende, sich in einer sich verändernden Welt zurechtzufinden, selbstständig zu denken und mit Empathie im Team zu arbeiten; sich auf eine Gesellschaft und auf Berufsfelder vorzubereiten, die wir heute noch nicht kennen.