Abschlussfeier 2019

Zum ersten Mal fand am Donnerstag, dem 25. Juli 2019, eine Abschlussfeier für Absolventinnen und Absolventen von Grund- und Aufbaukurs Theologie in Würzburg statt. Nach einer ersten Begrüßung im Foyer des Burkardushauses feierten Fernstudierende, Angehörige und das Team von Theologie im Fernkurs gemeinsam einem Gottesdienst in der Sepultur des Würzburger Domes. Domkapitular Dr. Helmut Gabel, Leiter der Hauptabteilung Außerschulische Bildung des Bistums Würzburg, zu der auch die Domschule mit Theologie im Fernkurs gehört, sprach in seiner Predigt darüber, wie er als junger Student noch meinte, mit seinem theologischen Examen irgendwann sein Wissen zu vervollständigen und danach in erster Linie, dieses Wissen nur noch weiter zu geben. Diese Annahme habe sich als Trugschluss erwiesen, vielmehr begann nach Ende des Studiums eine völlig neue Phase des Lernens. An die Absolventinnen und Absolventen gewandt, wünschte Dr. Gabel, dass sie sich Neugier und die Lust zu Lernen ihr Leben lang bewahren. Es sei zwar fast ein Allgemeinplatz, dass jeder Mensch lebenslang lerne und daher niemals wirklich ausgelernt habe, aber es ist gerade für die Theologie und den Glauben wichtig, immer wieder bereit zu sein, neue Perspektiven einzunehmen.

Der anschließende Festakt im Burkardushaus sah insgesamt vier Programmpunkte vor: Die Begrüßung und Einleitung durch Dr. Thomas Franz, Leiter von Theologie im Fernkurs, die Festrede von Dr. Rainer Dvorak, Akademiedirektor und Leiter der Domschule, die Vorstellung des Freundes- und Förderkreises von Theologie im Fernkurs durch Joachim Deitert, bis 2014 hat er über drei Jahrzehnte als Studienleiter gewirkt, und die Verleihung eines Lehrbriefpräsentes an die Absolventinnen und Absolventen der Kurse von Theologie im Fernkurs.

Dr. Thomas Franz hob hervor, dass sich in den anwesenden Personen, die der Einladung zur Abschlussfeier gefolgt waren, die Vielfalt von Theologie im Fernkurs widerspiegele: Sie gehören zahlreichen Bistümern in Deutschland an von Nord nach Süd, von West nach Ost; sie repräsentieren eine Altersspanne von ca. 30 bis 70 Jahren; sie üben ganz unterschiedliche Berufe aus und haben Familien; schließlich reicht die Motivation zum theologischen Fernstudium vom Berufsweg zur Gemeindereferentin oder zum Diakon über die Stärkung des individuellen kirchlichen Engagements bis hin zum theologischen Interesse, „mehr vom Glauben wissen“ zu wollen.

Die Festrede von Dr. Rainer Dvorak trug den Titel „Gott auf der Spur“ und er sprach davon, ein Bild der Situation zeichnen zu wollen, in der sich die Absolventinnen und Absolventen nun vorfänden. Leitmotiv dieser Skizze war die Aussage, dass ein Mensch alles verlieren könne, nur nicht seine Würde. Dieses Motiv der unverlierbaren Würde jedes Menschen wandte Dr. Dvorak dann auf ganz unterschiedliche Themenfelder an: den Prolog des Johannesevangeliums, den Glauben an den dreieinen Gott sowie das Handeln aus christlicher Verantwortung heraus. Allen geschilderten Gedanken und Situationen war gemeinsam, dass der Mensch von Gott angenommen ist, so wie er ist, mit Stärken und Fehlern. Zu den Stärken des christlichen Glaubens gehört dann zweifellos, dass Jesus Christus durch sein Vorbild und Menschsein alle dazu aufruft, es ihm in der vorurteilsfreien Annahme aller Menschen gleichzutun. Als Theologinnen und Theologen gehört dies für die versammelten Absolventen zur Grundlage künftigen Denkens und Handelns.

Joachim Deitert nahm diesen Faden gerne auf: Die Beschäftigung mit Theologie und das daraus folgende Handeln findet nach Abschluss des Kurses eine Fortsetzung. Deitert lud dazu ein, durch eine Mitgliedschaft im Verein der Freunde und Förderer von Theologie im Fernkurs e.V. sich mit anderen Studierenden (Aktiven und Ehemaligen) zu vernetzen, für die Kurse zu werben und weiterhin an Studienveranstaltungen teilzunehmen.

Nun wurden alle Absoventinnen und Absolventen namentlich und persönlich beglückwünscht: zuerst die Abschlüsse des Grundkurses, dann des Aufbaukurses und zuletzt eine Teilnehmerin, die mit diesem Tag den Gesamtstudiengang aus Grund- und Aufbaukurs Theologie, sowie Pastoraltheologischem und Religionpädagogischem Kurs abgeschlossen hat und bereits in wenigen Wochen ihren Dienst als Gemeindereferentin aufnehmen wird.

Das festliche Abendessen wurde vom Burkardushaus ausgerichtet. Bei angeregten Gesprächen und einer hervorragenden Mahlzeit trafen sich alle, Absolventinnen und Absolventen, deren Angehörige und die Mitarbeitenden von Theologie im Fernkurs, im Speisesaal des Burkardushauses.

Im Anschluss an das Abendessen erwartete die Gruppe den Würzburger Nachtwächter zu einer historischen Stadtführung. In launigen Worten und mit ‚unnerfrängischem‘ Humor konnten auf einem Gang rund um den Dom, über den Marktplatz und bis zum Rathaus Anekdoten und historische Ereignisse der Geschichte Würzburgs Revue passieren.

Die Stimmen am Ende des Tages waren sich einig: Der Auftakt, Absolventinnen und Absolventen der Würzburger Fernkurse zu feiern, ist geglückt. Katholischerseits kann dies der Anfang einer 'Tradition' sein ...