Online-Begleitzirkel

Zwei Erfahrungsberichte zum virtuellen Klassenzimmer

Ein fester Bestandteil des Studiums bei Theologie im Fernkurs sind die Begleitzirkel, die den Teilnehmern und Teilnehmerinnen die Möglichkeit geben, miteinander in Austausch über die Inhalte der Lehrbriefe zu kommen. Verbunden mit dem beständigen Ausbau der eLernplattform gibt es nun auch seit einiger Zeit Begleitzirkel, die online stattfinden. (Lesen Sie dazu auch den Bericht in der Ausgabe 3 vom Juli 2017.) Denn das Angebot der Begleitzirkel ist nicht in allen (Erz-)Diözesen gleichermaßen ausgebaut bzw. Fernstudierende haben aus unterschiedlichen Gründen nicht die Möglichkeit, Präsenztreffen von Begleitzirkeln wahrzunehmen. Durch Online-Begleitzirkel haben auch Fernstudierende, die weit entfernt vom nächsten Ort eines Begleitzirkels wohnen, die Chance, über die Lehrbriefe miteinander ins Gespräch zu kommen – bequem von zuhause aus. In den eigenen vier Wänden begibt man sich - ausgerüstet mit Computer und Internet-Verbindung - in ein „virtuelles Klassenzimmer“ und trifft sich dort mit anderen Fernstudierenden zu vorab festgelegten Terminen.

Das virtuelle Klassenzimmer aus Dozentenperspektive

Es ist schon eine seltsame Vorstellung, nicht vor leibhaftigen Menschen in einem virtuellen Klassenzimmer zu sitzen. Das Gefühl, in einem virtuellen Klassenzimmer zu arbeiten, ist auch tatsächlich ein ganz anderes. Es ist zwar anders, aber keinesfalls schlecht.

Die Technik im virtuellen Klassenzimmer ist dabei das geringste Problem, sie hat bisher nur äußerst sehr wenige Zicken und Macken gehabt. Als Moderator musste ich technisch bisher nie Unterstützung geben. Eigentlich hatte ich das anders erwartet, aber wurde (Gott sei Dank!) positiv überrascht.

Wie verläuft so ein Gespräch, bei dem ein jeder vor dem Computer sitzt? Wird das nicht chaotisch, wenn jeder und jede wild drauflosredet? Auch hier hilft die Technik allen Beteiligten. Man kann sich melden, Zustimmung oder Ablehnung anzeigen, indem man auf Symbole klickt. So weiß man, wer etwas verstanden hat oder nicht und wer gerade einen Redebeitrag leisten möchte.

Im Laufe der Zeit bildet sich auch eine Lern- und Arbeitsatmosphäre heraus, sogar recht schnell. Das hatte ich eigentlich ein wenig anders erwartet, immerhin begegnet man sich nur über das Internet. Aber es hat sich tatsächlich ein Kurs-Geist etabliert, der Diskussionen und Beiträge befördert und dazu ermuntert, an den Gesprächen über die Lehrbriefe teilzunehmen.

Nach über einem Jahr Moderation im virtuellen Klassenzimmer bin ich absolut positiv gestimmt. Es gibt Unterschiede zu einer Präsenzveranstaltung, aber diese Unterschiede sind definitiv keine Hindernisse. Die Technik gibt einem viel Unterstützungsmöglichkeiten bei der Moderation – und eine virtuelle Tafel gibt es auch. Ich habe das Gefühl, dass das virtuelle Klassenzimmer sehr gut für alle Beteiligten funktioniert. Niemand geht danach schlauer nach Hause, aber alle loggen sich am Ende schlauer aus.

Mathias Winkler

Das virtuelle Klassenzimmer aus Teilnehmerperspektive

Ein Online-Begleitzirkel? – Das fand ich eine tolle Sache: zuhause sein und mich dennoch mit Kommilitoninnen und Kommilitonen persönlich austauschen im Gespräch, Fragen stellen, Hintergründe erfahren, vertiefen, verstehen…

Die Einladung zum Online-Begleitzirkel kam mir hier sehr entgegen und ich meldete mich sofort an.

Zur Gruppe gehören ca. 20 Personen. Unsere Treffen finden im drei-Wochen-Rhythmus statt.

Zur Vorbereitung erhalten wir Fragen, die einen Bogen spannen über die Themen des jeweiligen Lehrbriefs. In den Treffen wechseln sich Zusammenfassungen und kurze vertiefende Vorträge unseres Dozenten Dr. Mathias Winkler mit Beiträgen der Teilnehmenden ab. Bewährt hat sich, wenn einzelne Personen einzelne Themen gezielt vorbereiten.

Während der Treffen gibt es verschiedene Möglichkeiten der Kommunikation: Mit Handzeichen melden wir uns zu Wort, Buttons mit Smiley, Beifall, Negativzeichen etc. sind möglich. Auch im Chat können wir während der Online-Treffen Kurznachrichten teilen.

Während Dr. Winkler immer zu hören und auch per Video zu sehen ist, schalten wir uns jeweils an, wenn uns das Wort erteilt wird. Als sich zu Beginn mehrere Personen angeschaltet hatten, kam es zu technischen Störungen. Insgesamt ist die Anmeldung über SABA nach der Erstanmeldung, die etwas Zeit erfordert, einfach und schnell. (Siehe dazu in dieser Ausgabe "Neues von der eLernplattform")

Schön finde ich, wenn sich viele Gruppenmitglieder am Begleitzirkel beteiligen, um voneinander, aneinander und miteinander zu lernen.

Ein Online-Begleitzirkel ist auf jeden Fall ein lohnenswertes Angebot – und ich werde auch am Online-Begleitzirkel des Aufbaukurses teilnehmen, wenn es die Möglichkeit dazu gibt.

Maria Schad

Neuer Online-Begleitzirkel zum Aufbaukurs Theologie startet im November 2019

Aufgrund der guten Erfahrungen mit den beiden laufenden Online-Begleitzirkeln zum Grundkurs Theologie bietet Theologie im Fernkurs ab November 2019 mit einer Laufzeit von ca. 18 Monaten auch einen Online-Begleitzirkel zum Aufbaukurs Theologie an (Kosten: 180,-- €). Als Moderator dafür konnte Dr. Markus Patenge gewonnen werden. Dr. Patenge ist katholischer Theologe und hat sich auf die Fragestellungen der theologischen Ethik spezialisiert. Gegenwärtig ist er Referent für Frieden bei der Deutschen Kommission Justitia et Pax in Berlin. Interessenten können sich ab sofort im Fernkursbüro melden.