Neues von der eLernplattform

Online-Prüfungen und Online-Studienveranstaltungen als Herausforderung und Chance der Corona-Zeit

Auch wenn große Anteile eines Fernstudiums zu Hause absolviert werden können, gibt es wichtige Bereiche, die durch die Corona-Pandemie Einschränkungen erfahren. Präsenzveranstaltungen und die Prüfungsformate, die in der Präsenz abgewickelt werden, können nicht wie gewohnt stattfinden. Nachdem sich im März 2020 abzeichnete, dass ein Präsenzbetrieb so schnell nicht wieder möglich sein wird, startete die Organisation der Verschiebung von Studienveranstaltungen und mündlichen Prüfungen in den virtuellen Raum, um den geplanten Studienverlauf der Teilnehmenden gewährleisten zu können.

Durch die Einführung von Adobe Connect als neue Software für virtuelle Klassenzimmer im Jahr 2019 sind die technischen Voraussetzungen und Erfahrungen mit dem Tool (Werkzeug) bereits vorhanden. Auch wenn auf diese Ressource ohne Probleme zurückgegriffen werden kann, gibt es für das Team von Theologie im Fernkurs viel zu tun. Eine mehrtägige Veranstaltung im virtuellen Raum erfordert in Verwaltung und Studienleitung eine andere Vorbereitung als die gewohnten Abläufe der Präsenzveranstaltungen. Durch ihre Qualifizierung zur Live-Online-Trainerin bzw. zum Live-Online-Trainer sind die Studienleiterinnen und Studienleiter bestens auf diese Herausforderung vorbereitet.

Fünf Studienveranstaltungen sind es, die im Mai und Juni in den virtuellen Raum verlegt wurden. Auch externe Referentinnen und Referenten konnten für die Mitgestaltung der Veranstaltungen gewonnen werden. Mit Diskussionsrunden, Kleingruppenarbeiten, Quizfragen, Videos und anderen Elementen wurden die Teilnehmenden abwechslungsreich durch das Thema der jeweiligen Woche oder des Wochenendes geführt.

 

Die Studienveranstaltungen im virtuellen Raum stellten in dieser Zeit eine gelungene Alternative zur Präsenz dar. Das Feedback der Studierenden zeigte die individuell unterschiedliche Wahrnehmung der Vor- und Nachteile einer virtuellen Studienveranstaltung. Während für einige der fehlende Austausch abseits der Studieneinheiten bei gemeinsamen Mahlzeiten und am Abend überwog, stand für andere die Möglichkeit des Arbeitens in der gewohnten Lernumgebung am eigenen Schreibtisch positiv im Vordergrund. Die Ortsunabhängigkeit und die damit verbundene Zeitersparnis sowie die Einsparung von Kosten für Unterkunft und Fahrt sind weitere Vorteile gegenüber der klassischen Präsenzveranstaltung. Zudem stellen Einschränkungen in der Mobilität bei dieser Form der Studienveranstaltung keine Erschwernis der Teilnahme dar. Der Wunsch einiger Studierenden war es daher, das Format der virtuellen Studienveranstaltungen dauerhaft in ihrem Fernstudium nutzen zu können.

Das Team von Theologie im Fernkurs ist dankbar für die Möglichkeit, den Studierenden diese Alternative bieten und die Studienveranstaltungen sowie mündliche Prüfungen in dieser Zeit durchführen zu können. Die ersten Präsenzveranstaltungen und mündliche Einzelprüfungen können unter der Einhaltung der Schutz- und Hygienekonzepte der Tagungshäuser bereits wieder stattfinden. Die wertvollen Erfahrungen, die mit mehrtägigen virtuellen Studienveranstaltungen in dieser Zeit gesammelt werden konnten, sollen nun als Chance genutzt werden, das Format weiterhin anzubieten. Auch wenn Präsenzveranstaltungen unumstritten der Standard bleiben sollen, bieten virtuelle Studienveranstaltungen Vorteile, die in der Präsenz nicht geschaffen werden können.

Digitaler Lehrbrief im Pastoraltheologischen Kurs

Herzstück des Fernstudiums sind die Lehrbriefe, die den Studierenden eines Kurses zu Studienbeginn in gedruckter Form zugesendet werden. Seit 2016 stehen die Lehrbriefe zusätzlich auf der eLernplattform als PDF-Datei zum Download bereit. Sie werden von einem immer größer werdenden Studierendenkreis genutzt. Die Lehrbriefe können in diesem Format kompakt auf mobilen Endgeräten mitgeführt werden. Auch das digitale Markieren und Kommentieren ist mit entsprechenden Anwendungen möglich. Um die Vorteile und Möglichkeiten eines digitalen Lehrbriefes zu erweitern, wird im Pastoraltheologischen Kurs nun ein neues Format ausprobiert.

Seit April 2020 steht den Studierenden des Pastoraltheologischen Kurses das PK-Modul 3.2 "Sozial-diakonische Kompetenzen" als digitaler Lehrbrief zur Verfügung. Das Format ist e-lerndidaktisch aufbereitet und bietet digitale Elemente, die über das Markieren und Kommentieren hinausgehen.

So werden zum Beispiel Textelemente, die nicht zum Fließtext gehören, unter Aufklappkästen verborgen, um den Lesefluss nicht zu unterbrechen.

 

Der digitale Lehrbrief beinhaltet vielfältige Aufgabenformate. Persönliche Reflexionen halten dazu an, das Gelernte auf eine bestimmte Situation zu beziehen oder in einem anderen Kontext zu betrachten. Die Ergebnisse können schriftlich festgehalten und immer wieder abgerufen werden. Umfragen und Stimmungsbilder sind interaktive Aufgabenformate, deren Antworten für alle Lehrbrief-Nutzer einsehbar sind. So kann dem Lehrbriefstudium in Einzelarbeit eine Form des Austausches hinzugefügt werden.

 

Angereichert mit verschiedenen Medien bietet der digitale Lehrbrief ein abwechslungsreiches Lehrbriefstudium. So können Bilder als Bildergalerien platzsparend angeordnet und Videos direkt eingebunden werden. Interaktiven Bilder sind Schaltflächen zugeordnet, um einzelne Bereiche eines Bildes oder einer Grafik mit erklärenden Hinweisen versehen zu können.

 

Die Navigation im digitalen Lehrbrief erfolgt über ein stets verfügbares Inhaltsverzeichnis, über das die Nutzer zu jeder Seite springen können. Pfeiltasten ermöglichen außerdem das Blättern zur nachfolgenden oder vorherigen Seite. Auch innerhalb einer Seite kann mithilfe eines Seitenverzeichnisses direkt ein neuer Abschnitt aufgerufen werden.

 

In der Testphase des digitalen Lehrbriefes wird die Meinung einer möglichst großen Anzahl an Testerinnen und Testern über einen Feedbackbogen eingeholt mit dem Ziel, die Bedürfnisse der Studierenden im Hinblick auf ein digitales Lehrbriefformat zu ermitteln. Diese sollen bei der Weiterentwicklung der medialen Aufbereitung der Lehrbriefe stets im Mittelpunkt stehen.

 

Tamara Grebner